Wie der Bielbach in Sörmitz zu seinem Namen kam
Wenn man den Weg von Sörmitz nach Hermsdorf geht, überquert man auf der Straße einen kleinen Bach.
An diesem lief oft ein kleines Mädchen vorbei, wenn es spazieren ging, oder etwas zu erledigen hatte. Sie hatte Freundschaft geschlossen mit einer hübschen Ente, die dort am Bache lebte.
Wenn das Mädchen am Bach vorbeikam, schnatterte die Ente fröhlich, begab sich ans Ufer und ließ sich von dem Mädchen streicheln.
An einem sehr, sehr kalten Wintertag, die Bäume ächzten unter der Last des Schnees, das Bächlein war an einigen Stellen schon mit einer dünnen Eisschicht überzogen, kam das Mädchen am Bach vorbei und begrüßte die Ente. Doch das Mädchen spürte gleich, daß die Ente anders als üblich war und nur ängstlich schnatterte.
Bald bemerkte das Mädchen auch mit Entsetzen, warum dies so war. In der Nähe lauerte der Fuchs, der darauf wartete, daß das Mädchen weiterging, um sich als Braten die Ente zu holen. Das Mädchen dachte sich eine List aus. Es schob die sich sträubende Ente wieder ins Wasser, als wolle sie dem Fuchs den Braten reichen. Die Ente ruderte ängstlich in den noch nicht zugefrorenen Stellen des Wassers. Der Fuchs lauerte unmittelbar am Wasserrand und sein buschiger Schwanz hing im Wasser, das langsam gefror und der Fuchs samt eingefrorenem Schwanz in der Falle saß.
Nun nahm das Mädchen die Ente aus dem Wasser, streichelte sie beruhigend mit den Worten, keine Angst meine Biele und ging mit ihr nach Hause. Da Biele soviel wie Entchen heißt, trägt seit dieser Zeit der Bach den Namen Bielbach.
mündlich tradiert