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Werkzeugmaschinenfabrik Liebert & Gürtler

Werbung aus dem Jahr 1938
  • Die Chemnitzer Ingenieure Johannes Liebert und Arthur Gürtler gründen 1919 die Firma Liebert & Gürtler in Ebersbach.
  • In den 1920er Jahren entwickelt die Firma eine eigene Drehbank. 1929 hat sie 2000 von diesen verkauft und beschäftigt 80 Arbeiter.
  • 1934 zieht die Firma in die Döbelner Alexanderstr. 6 im Ortsteil Großbauchlitz.
  • 1939 wird eine betriebseigene Lehrwerkstatt eingerichtet.
  • 1940 steigt die Mitarbeiterzahl auf 350, Verkaufshit ist die legendäre VDF-Einheitsdrehbank.
Werbeanzeige der Werkzeugmaschinenfabrik (Ansicht der Firma in der Döbelner Alexanderstraße)
Prospekt zur Sternrevolver-Drehmaschine aus dem Jahr 1966
  • 1945 wird der gesamte Betrieb unter sowjetischer Aufsicht demontiert und in Nowosibirsk wieder aufgebaut. Dennoch arbeiten am 04. November 1945 schon wieder 40 Mitarbeiter in der Döbelner Firma. In den Nachkriegsjahren wird viel improvisiert. Man schweißt Töpfe und repariert Handwagen.
  • 1950 geht eine selbst entwickelte Präzisions-Mechanikerdrehbank in Serie.
  • Die Firma hat 1957 ein eigenes Konstruktionsbüro, eine eigene Lehrwerstatt und eine Lackiererei. Sie gehört zu den 104 Betrieben der DDR, die mit staatlicher Beteiligung arbeiten.
  • Seit 1965 wird die Sternrevolver-Drehmaschine DRSF 40a mit pneumatischer Steuerung hergestellt.
Briefkopf der Firma aus dem Jahr 1971 (Quelle: Archiv Stadt Döbeln)

VEB Werkzeugmaschinenfabrik / VEB Rasoma Döbeln

  • 1972 erfolgt die Zwangsverstaatlichung zum VEB Werkzeugmaschinenfabrik Döbeln.
  • 1980 wird die Firma dem VEB Werkzeugmaschinenkombinat "7. Oktober" Berlin zugeordnet. Von nun an firmierte der Betrieb unter VEB RASOMA Döbeln (Rasoma steht für Rationalisierung / Sondermaschinen). Man baut nun vorwiegend Sondermaschinen und Automatisierungsmittel für unterschiedliche Branchen.
Briefkopf der Firma aus dem Jahr 1972 (Quelle: Archiv Stadt Döbeln)
Briefkopf der Firma aus dem Jahr 1983 (Quelle: Archiv Stadt Döbeln)

Rasoma Werkzeugmaschinen GmbH

  • Anfang der 90er Jahre sucht die Treuhand erfolglos einen Investor. 1993 wird das Unternehmen dann von Jürgen Kamm und Peter Kaiser übernommen. Der Tradition folgend werden zunächst Automatisierungslösungen in Angriff genommen.
Werbeanzeige 1996
  • 2009 feiert die Firma 90-jähriges Gründungsjubiläum. Es arbeiten 80 Mitarbeiter im Betrieb, der jährlich 8,3 Mio. Euro umsetzt.
  • Seit 2016 gehört Rasoma zur Firmengruppe Niles-Simmons-Hegenscheidt mit Sitz in Chemnitz und baut heute Vertikaldrehmaschinen und sogenannte Endenbearbeitungszentren für die Massenproduktion, außerdem Automatisierungstechnik. Mit der Zugehörigkeit zu der Firmengruppe, die mit 410 Millionen Euro Umsatz (Stand 2019) zu den großen der Branche zählt, hat auch Rasoma Zugang zu vielen Märkten und produziert zum Beispiel Fertigungslinien für die Eisenbahnindustrie.
  • 2019 feiert die Firma unter Teilnahme des sächsischen Ministerpräsidenten Ministerpräsident Michael Kretschmer 100-jähriges Gründungsjubiläum. Es arbeiten 95 Mitarbeiter im Betrieb.

Fotos der Firma aus dem Jahr 2024

© Michael Höhme, "Traditions- und Förderverein Lessing-Gymnasium Döbeln" e.V.

Quellen:
Stockmann, Gottfried: Die Stadt Döbeln als Standort der Industrie. Borna Leipzig 1928, S. 73ff.
Materialsammlung Karlheinz Enzmann (nicht veröffentlicht)
Rasoma (Hg.): Rasoma – Mit Tradition in die Zukunft. URL: https://www.rasoma.de/historie.php (02.04.2023)

Bildnachweis:
Werbeanzeige 1996 – Stadt Döbeln (Hg.): Heimatfestjahrbuch Stadt Döbeln 1996. Kissing 1996, S. 37
Alle Abbildungen/Fotos ohne Vermerk stammen aus der „Sammlung Döbeln“ von Michael Höhme.